
1849
Grundstein
Die Bauernsöhne Thomas Pfandl, Georg und Martin Rendl legten den Grundstein der späteren Musikkapelle. Mit Instrumenten wie B-Trompete, Euphonium und Bass, die vom Kirchenchor geliehen wurden, lernten sie zahlreiche Weisen.
1851
Gründer
Aus diesen Anfängen gründete 1851 Josef Winkler die erste Kapelle, bestehend aus zehn Burschen im Schulalter:
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Thomas Pfandl (Pargerbauer)
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Georg und Martin Rendl (Schlögl)
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Anton Winkler (Wagner)
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Andre Hirn (Fabriksarbeiter)
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Franz und Johann Georg Schandl (Harterwirtssöhne)
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Johann Thaler (Zimmermann)
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Scherl Hofer
Die Brüder Franz und Johann Georg Schandl gehörten zu den besten Musikanten - Johann Georg spielte bereits vor dem Schulalter mit.
Später stießen die Brüder Johann und Josef Viertl aus Langkampfen, Josef Thaler (Perlmooser Binder), Josef Winkler (Wirtsschmiedl) und Schedl (Haslerbauer) dazu.
Die Instrumente wurden teils aus Gemeinde-, teils aus Privatmitteln beschafft.
1852
Vereinigung mit Angath
Unter dem Kapellmeister Johann Sauermoser (Grattbauer von Angath) fand um die Jahrhundertwende eine vorübergehende Vereinigung der beiden Kapellen von Kirchbichl und Angath statt.
1903
Gründung Musikbund
im Jahre 1903 wurde der Unterinntaler Musikbund gegründet, dem die Kirchbichler Kapelle seither angehört, weshalb sie den Namen „Bundesmusikkapelle Kirchbichl“ trägt.
1909
Schlagwerk
Interessant ist, wie die Kapelle zu ihrem Schlagwerk kam:
Die Musikproben fanden in der Wagnerwerkstätte von Anton Winkler statt. Zu Beginn markierten die Musikanten den Takt, indem sie mit den Füßen auf die Kellerfalltüre stampften. Der dumpfe Klang der Falltüre ersetzte die große Trommel, der eiserne Ring, mit dem sie angehoben wurde, die Tschinellen.
1909 nahm die Kirchbichler Kapelle an der Andreas-Hofer-Jahrhundertfeier in Innsbruck teil und erlangte das Wohlgefallen von Kaiser Franz Josef.
1923
Preisspielen in Mittersill
1923 nahm die Kirchbichler Kapelle an Preisspielen in Mittersill teil und gewann mit „Die Zigeunerin“ von Balfe den ersten Preis – einen Pokal aus Edelmetall.
Zudem erreichte sie beim Preismusizieren in Jenbach den dritten Platz.
1923
Rundfunkauftritt
Im Februar 1949 hatte die Kapelle ihren ersten Rundfunkauftritt aus dem Schrollsaal in Kirchbichl unter dem Motto „Kirchbichl grüßt die Patenstadt Schwyz“.
Im Mai desselben Jahres folgte eine Rundfunkaufnahme im Funkhaus Innsbruck.
1951
Partnerkapelle
1951 entstand die Freundschaft mit der Musikkapelle Aschbach Markt:
Kapellmeister Michael Wechselberger wurde nach Wien geschickt, um Instrumente zu kaufen. Auf der Rückfahrt stürzte er aus ungeklärter Ursache bei Aschbach/NÖ aus dem Schnellzug, blieb schwer verletzt auf dem Nebengleis liegen und wurde von einem Musikanten der Aschbacher Kapelle gerettet.
Dies legte den Grundstein für eine langjährige Freundschaft zwischen den beiden Kapellen, die durch zahlreiche Besuche gepflegt wurde.

1952
Länderdreiklang
Im August 1952 vertrat die Kapelle Tirol beim Fest „Länderdreiklang Tirol – Schweiz – Bayern“ in Landshut.
1955 wurde unter hohem finanziellen Aufwand eine Neuinstrumentierung durchgeführt, da die Stimmung der Instrumente von der alten hohen auf die international übliche tiefe Stimmung umgestellt wurde. Alle Blasinstrumente mussten neu angeschafft werden.

1960
Maiblasen
Aufgrund der gestiegenen Anzahl an Häusern in Kirchbichl wurde 1960 das stehende Spiel beim Maiblasen vor jedem Haus eingestellt. 1959 waren dafür noch vier Tage nötig.
1961
Bau Musikpavillon
1961 ermöglichte eine Sachspende den Bau eines Musikpavillons, der von den Kapellenmitgliedern in Eigenleistung errichtet wurde.
1966
Südfrankreich
1966 wurde das entfernteste Ziel erreicht: Nach 25 Stunden Busfahrt gelang die Kapelle nach Avignon in Südfrankreich.
1976
Probelokal neubeziehung
1976 zog die Kapelle in ein neues Probelokal neben dem Feuerwehrhaus, dessen Ausbau maßgeblich von den Mitgliedern getragen wurde.
1977
Internationales Festival
1977 vertrat die Kapelle die österreichische Blasmusik beim Internationalen Folklore-Festival in Hagenau, Frankreich.
1978
Probelokal als Tonstudio
Das Probelokal war zu dieser Zeit sehr fortschrittlich und wurde bald auch als Tonstudio für Plattenaufnahmen genutzt, wie bei der ersten Schallplatte der BKM-Kirchbichl 1978.
1983
Vereinsstatus
1983 erlangte die BMK Kirchbichl den Vereinsstatus durch die Schaffung von Statuten.
1987
Bezirkswertungsspiel
1987 erreichte die BMK Kirchbichl beim Bezirkswertungsspiel in Walchsee den ersten Rang mit Auszeichnung. Beim anschließenden Landeswertungsspiel mit internationaler Jury wurde erneut der erste Rang mit Auszeichnung und die höchste Punktzahl aller teilnehmenden Kapellen erzielt.
Internationales Blasmusikfest in Wien mit Fernsehaufnahme vor der Hofburg.
1988
Fernsehaufnahme
1991
Bezirksmusikfest
Bezirksmusikfest zum 140-jährigen Bestandsjubiläum und CD-Aufnahme.

2001
Jubiläumsfest
2001 Jubiläumsfest zum 150-jährigen Bestandsjubiläum
2004
Rom-Reise
2004: Romfahrt mit Fronleichnamsprozession im Vatikan
Eine unvergessliche Reise mit den Aschbacher Freunden:
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Empfang in der Österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl
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Konzert auf der Piazza Navona
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Messe am Campo Santo Teutonico und Fronleichnamsprozession durch die Vatikanischen Gärten
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Angelus mit dem Hl. Vater
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Treffen mit der Schweizergarde im Gardehof

2011
Bezirksmusikfest
Beim Bezirksmusikfest 2011 zum 160-jährigen Jubiläum in Kirchbichl fanden eine Feldmesse beim E3 und ein Fest beim Autohaus Brunner statt.
2016
Spatenstich Probelokal
Am 06.09.2016 war es endlich so weit: Der Spatenstich für das neue Probelokal wurde durchgeführt.
2018
Einweihung Probelokal

Am 03.06.2018 fand die Einweihung des neuen Probelokals statt, begleitet von einem Tag der offenen Tür.

2020
Corona-Pandemie
Von März 2020 bis Juni 2021 war es ein schwieriges Jahr für unsere Kapelle: Die Corona-Pandemie führte zur Absage fast aller Ausrückungen, es gab keine Proben und keine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Zudem mussten zwei Frühjahreskonzerte abgesagt werden, bevor im Juni 2021 das erste Ausrücken und die erste Probe nach fast einem Jahr stattfanden.
2021
Absage Bezirksmusikfest
Das für August 2021 geplante Bezirksmusikfest zum 170-jährigen Bestandsjubiläum in Kirchbichl musste leider wegen Covid-19 abgesagt werden.
2022
Taktstockübergabe
Beim Frühjahrskonzert im April wurde der Taktstock von unseren langjährigen Kapellmeister Hermann Noel an Bianca Egger weitergegeben.

Sämtliche beschriebenen Begebenheiten stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus der 170-jährigen Geschichte der Kapelle dar, vermitteln jedoch sicherlich einen Eindruck davon, mit wie viel Fleiß, Aufwand, Freude und Glück die Zugehörigkeit zur Bundesmusikkapelle Kirchbichl für die Musikanten über all die Jahre verbunden war und nach wie vor ist.